Atommüllentsorgung ist nach wie vor ein heikles Thema in Deutschland. Bis zum Ausstieg aus der Reaktorszene sollen mehr als 10.000 Tonnen radioaktiver Müll zustande gekommen sein. Folglich stellt man sich die Frage, wohin damit? Erschwert wird die Suche aktuell durch die Corona-Pandemie, welche wie der Atommüll ein weltweites Problem darstellt. Die Standortprüfung durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung hat geologische Daten aus ganz Deutschland gesammelt und ausgewertet. Ausgeschlossen wurden Gebiete, die potenziell in einer Erdbeben- oder Vulkanzone liegen oder intensiv bergbaulich benutzt werden. Die infrage kommenden Standorte werden Schritt für Schritt reduziert und der Bundestag stimmt letztlich darüber ab, welcher sich am besten eignet.

Das Lager muss hoch radioaktive Abfälle aufnehmen können, welche ab 2022 in Deutschland nach dem Atomausstieg angefallen. Größtenteils handelt es sich um abgebrannte Brennstäbe und Rückstände aus der Wiederaufbereitung. 1900 Castrobehälter sollen hierfür zum Einsatz kommen. Auch für mittel bis schwach strahlenden Abfall soll eine Lagerungsstätte gefunden werden. Bisher kommt Schacht Konrad in Salzgitter infrage. 30 Staaten gewinnen Energie aus der Atomkraft. Einige haben für schwach und mittelstark strahlende Abfälle Endlager, auch gibt es in den USA, Russland und Weißrussland einige wenige Lager für hoch radioaktiven Müll. Doch diese genügen nicht den heutigen wissenschaftlichen Anforderungen. Ein erstes Lager, das die strengen Kriterien erfüllen soll, entsteht in Finnland. „Onkels“ ist ein Tunnelsystem unter der Insel Okklusion. In diesem Jahr sollte der Betreiber die Genehmigung für die Nutzung erhalten.