Ripple (XRP) ist ein Open-Source-Protokoll, welches als verteiltes Peer-to-Peer Zahlungssystem insbesondere im Banken- und Finanzwesen eingesetzt werden soll. Das wohl interessanteste an der Ripple-Technologie ist die Währungsunabhängigkeit. Eine Transaktion im Ripple-Netzwerk kann über jede erdenkliche Währung abgewickelt werden. XRP will damit das grundsätzliche Problem im internationalen Geldwesen lösen. Bei Transaktionen über Ländergrenzen hinweg, kommt es aufgrund komplizierter Währungswechsel zu hohen Gebühren und Banken müssen stetig liquide bleiben und sogenannte Nostrokonten in den Empfangsländern besitzen.

Die Technologie hinter Ripple
In der Welt der Blockchain-Technologien nimmt der Ripple eine Sonderrolle ein. Andere Projekte gehen einen Weg, der das klassische Bankensystem ablehnt. Ripple dagegen, versucht mit den bestehenden Bankensystemen zusammenzuarbeiten und zu kooperieren. Als Brückenwährung im Ripple-Netzwerk dient der XRP Token, welcher zur Abwicklung der Transaktionen verwendet wird.

Vor einer Transaktion wird eine Eingangswährung in XRP getauscht und über das Netzwerk übertragen, beim Empfänger angekommen, wird es wieder in die Ausgangswährung getauscht. Transkationen zweier unterschiedlicher Währungen sind somit ohne weiteres möglich. XRP ist aktuell der einzige Coin, der im RippleNet verwendet wird. Gateways agieren innerhalb des Netzwerks, sie übernehmen die Rolle eines Intermediären. Diese haben die Funktion einer Zwischenstation, die eine ankommende Zahlung entgegennimmt und entsprechend weiterleitet. Eine Transaktion kann auch über mehrere Gateways laufen. Sobald eine Transaktion im Ripple-Netzwerk über mehrere Gateways läuft, entstehen Schuldscheine (IOUs – “I owe you”), die jeweils von der nachfolgenden Partei ausgeglichen werden müssen. Transaktionen können somit schnell durch das Netzwerk geschleust werden, ohne dass immer erst auf eine Begleichung der IOUs gewartet werden muss.

Funktionsweise des Protokolls
Moderne Zahlungssysteme basierend meist auf Vertrauen in den Staat bzw. in Geldinstitute wie Banken. Insbesondere für digitale Konten von staatlichen Währungen gilt dies, da das Geld hier in der Regel nicht besessen wird und ein Institut über den Betrag wacht und verfügt. Ripple ist der Versuch diesen Mechanismus des Vertrauens auf eine digitale Währung zu übertragen, indem sämtliche Transaktionen und Verbindlichkeiten zwischen den Nutzern und Institutionen in einem öffentlichen Register gespeichert werden. Hinter diesem System stehen sogenannte IOUs. Die Abkürzung steht für die englische Phrase „I owe (yo)u“ und ist eine Art Schuldschein. Die Schuldscheine der User werden im Ripple-Register gespeichert. Neben dem Schuldensystem ermöglicht das Protokoll auf ähnlichem Wege einen umfangreichen Devisenmarkt, der sich stets weiterentwickelt.