Die Auswirkungen des Coronavirus auf die globale Wertschöpfungskette ließen sich mithilfe dezentraler Technologie abmildern. Die Coronavirus-Pandemie betrifft nicht nur die Menschen, sondern auch die Lieferketten. Güter haben derzeit eine größere Bewegungsfreiheit als Menschen, allerdings hilft dies nur wenig, wenn ein Glied der Kette aufgrund eines Coronavorfalls schließen muss. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat sich mit der Corona-bedingten Gefahr für globale Lieferketten auseinandergesetzt und fordert Blockchain-basierte Lösungsansätze.

Viele Unternehmen hadern noch mit der Digitalisierung ihrer Lieferketten. Die Umstellung bestehender Systeme ist mit Kosten verbunden die demnach vielerorts für höher, als der versprochene Effizienzgewinn erachtet wird. Mit COVID-19 könnte sich das nun ändern:

Die Schutzmaßnahmen für COVID-19 haben deutlich gemacht, dass Operationen, die von physischen Gütern wie Papier abhängig sind, ernsthafte Störungen erfahren können, wenn eine physische Präsenz nicht möglich ist. Nasse Unterschriften und Papierausdrucke werden in der Regel vom Betriebspersonal bearbeitet, das ins Büro oder an einen anderen Arbeitsplatz kommen und sich mit anderen abstimmen muss.Rebecca Liao und Ziyang Fan, WEF

Ein entscheidender Vorteil einer digitalisierten Lieferkette liegt in der erleichterten Fehlersuche in der Wertschöpfungskette. Wer frühzeitig den digitalen Weg eingeschlagen habe, könne den logistischen Herausforderungen von Corona besser begegnen. Die Transparenz der Blockchain ist ein Problem für die Unternehmen. Die Wertschöpfungskette auf einer öffentlichen Blockchain wie Bitcoin für jedermann einsehbar zu machen, verbietet sich aus nahe liegenden Gründen.

Aus diesem Grund existieren extra für Unternehmen zugeschnittene, zugangsbeschränkte Blockchain-Lösungen wie die Hyperledger-Plattformm der Linuxfoundation. Eine technische Rahmenumgebung, die ein flexibles Maß an Privatsphäre gewährleistet. Nur berechtigte Parteien erhalten Dateneinsicht.

Auf der Lieferkette soll die Blockchain-Technologie nicht nur Vertrauen und Transparenz schaffen, sondern auch neue wirtschaftliche Anreize. Die könnte etwa geschehen, indem eigene Bedingungen für die Finanzierung einer Lieferkette formuliert wird.

Wir sind gespannt, wie viele Unternehmen nach der Pandemie ihr Unternehmen digitalisieren werden.