Der weltweit größte Hersteller von Reifen plant mithilfe der Blockchain die Lieferkette von Kautschuk transparenter zu machen. Das Projekt passt gut zu der Verantwortung, die das Unternehmen für den nachhaltigen und fairen Anbau von Naturkautschuk übernehmen möchte.

Die Science Application International Corp (SAIC) hat ein gemeinsames Pilotprojekt mit dem US-Reifenhersteller Goodyear angekündigt. Das Ziel des Projektes ist es, die Lieferkette von Reifen durch die Blockchain besser abzubilden. Durch die Pressemeldung sind bisher nur wenige Fakten bekannt. Die Blockchain, ist in ihr zu lesen, sei „eine Technologie der Cybersicherheit, die auf einem verteilten Kontobuch beruht und die Sicherheit, Nachverfolgbarkeit und Unveränderbarkeit erhöht. Sie nutzt sichere, verschlüsselte Plattformen, um geteilte Kontobücher zwischen den Teilnehmern einer Lieferkette zu teilen und Transaktionen und Daten sicher aufzuzeichnen.“

Goodyear produziert am Tag mehr als eine halbe Millionen Reifen in mehr als 80 Produktionsstätten auf der ganzen Welt. Das Unternehmen ist wohl der weltweit größte Abnehmer von Naturkautschuk, welches zum Teil in den südasiatischen Ländern Thailand, Indonesien, Malaysia und Indien gezüchtet wird. Ähnlich wie bei vielen Rohstoffen findet der Abbau oft unter problematischen Bedingungen statt.

SAIC beschäftigt sich bereits seit 2016 mit der Anwendung von Blockchains und hat bereits Prototypen für einige, für diesen Zweck maßgeschneiderte, Blockchains entwickelt. Der Plan hierfür ist eine nicht-erlaubnisfreie Blockchain, also ein Netzwerk, bei dem nur Knoten mitmachen dürfen, die die Erlaubnis von einer zentralen Partei haben. In den bestehenden Werkzeugen der Logistik soll die Blockchain integriert werden und mit Software für das Lieferketten-Management kombiniert werden. Die Verschlüsselung der Daten soll eine bedeutende Rolle spielen, unklar bleibt aber, weshalb die Blockchain privat sein muss, da die Daten ja ohnehin verschlüsselt werden.