Seit Kurzem ist die karge Landschaft im Süden Tunesiens auch ein Ort der Solarkraft. Ende des letzten Jahres ging hier das erste Photovoltaik-Kraftwerk des nordafrikanischen Landes in Betrieb, finanziert von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit 11,5 Millionen Euro. Die 20-Megawatt-Anlage kann etwa doppelt so viel Strom erzeugen wie ein Solarkraftwerk gleicher Größenordnung in Deutschland. „Wir finden hier eine Solareinstrahlung von 2000 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr vor“, sagt Nejib Sajari, Manager des staatlichen Stromversorgers Société tunisienne de l’électricité et du gaz (STEG).

In Deutschland sind es bei gleicher Fläche nur 1000 Kilowattstunden. Damit gehört der Süden Tunesiens zu den einstrahlungsreichsten Regionen der Erde. Das macht die Photovoltaik angesichts gesunkener Preise sehr attraktiv. Der grüne Sonnenstrom lasse sich hier für rund 2,5 Cent je Kilowattstunde erzeugen, sagt Sajari. So billig können das weder Windkraft noch Kohle, Gas oder Kernkraft. Und auch keine Solarenergie in Deutschland, wo die Erzeugungskosten vier bis fünf Cent betragen. Tunesien und Italien planen gemeinsam den Bau einer Stromleitung durch das Mittelmeer, die 2025 ihren Betrieb aufnehmen soll. Wenn es wirklich so kommt, dann könnte Tunesien künftig Solarstrom direkt nach Europa liefern. „Im Winter, wenn bei uns der Strombedarf sinkt, könnten wir Überschüsse exportieren“, schlägt Sajari vor.

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